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LAGA BRÜCKE
ROTTWEIL
WETTBEWERB 2023
PROJEKTART
NICHTOFFENER REALISIERUNGSWETTBEWERB
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Beim Standort der neuen Fußgängerbrücke treffen nicht nur neue und alte Wege aufeinander. Mit der Aufgabe einer verbindenden Brücke soll die Trennung, die im Zuge der Industrialisierung durch Infrastrukturen oder Bebauungen entstanden sind, überwunden werden. Der neu gestaltete Naturraum am Neckar soll durch den Neubau der Brücke, im Zuge der Landesgartenschau, an die mittelalterliche Altstadt herangeführt werden. Dadurch werden alte und neue Wege miteinander verknüpft.
Es gilt die besondere topographische Lage, die denkmalgeschützte Altstadt, die bestehende industriell geprägten Infrastruktur am sich windenden Neckar sowie das Konzept der zukünftigen Landesgartenschau gleichermaßen in den Brückenentwurf einfließen zu lassen – über die reine Funktion hinaus soll die Architektur und Infrastruktur die Fassetten der Umgebung aufnehmen und bei Gestaltung bestimmend sein.
Aufgrund der schwierigen Topografie führen lediglich schmale und steile Wege von der Altstadt zum Westufer des Neckar. Im Zuge der Landesgartenschau soll der Zugang zum Necker und zum Brückenkopf künftig für Besucher durch eine neue Liftanlage barrierearm gestaltet werden. So führen polygonale, am Hang entlang verlaufende, Wege zum Auftaktplatz West bzw. zum Brückenkopf.
Die Wege ab dem östlichen Brückenkopf führen im gemäßigten Gefälle in geschwungenen Kurven Richtung Nordosten zum Hauptgelände der Gartenschau den Neckarwiesen. Auch der Neckartalradweg tangiert hier den Einstieg der Brücke und soll nach Ende der Landesgartenschau auch über die Brücke geleitet werden. Der Grundriss der Brücke sieht vor, die zwei Enden der Brücke durch zwei Bögen miteinander zu verbinden. Am Schnittpunkt der Bögen und Mittelpunkt der Brücke spannt sich eine ellipsenförmige Besucherplattform auf.
Durch die geschwungene Form wechselt der Besucher beim Gang über die Brücke fortlaufend seine Perspektive. Gleichzeitig wirkt die Brücke für die Besucher perspektivisch kürzer und weniger monoton, zusätzlich wird die Neigung der Brücke flacher, da der Weg durch die Kurven länger wird. Die Bögen im Grundriss werden durch Bögen im Tragwerk ergänzt und vervollständigen so das Konzept der organischen Bewegung der Brücke. Gleichzeitig nehmen die Bögen Bezug zu den in der Umgebung befindlichen Brückenbauwerken des Viadukts und der Hochbrücke über dem Stadtgraben auf.
Im Gegensatz zu den massiven Brücken im Bestand orientiert sich der Neubau an einer minimalen und materialgerechten sowie effizienten, kreuzweise ausgesteiften leichten Konstruktion.Die geschwungene Bogenbrücke integriert sich durch seine Form und Konstruktion in die horizontal bewegte umgebende Topgraphie mit den aufgeschütteten Bahndämmen, dem darunter liegenden Flussbett und seinen verschiedenen Fußwegen in unterschiedlichen Höhen.
Das filigrane Tragwerk vermittelt dabei zwischen bestehenden Elementen der Infrastruktur und dem teils dichten Uferbewuchs. Durch das sich nach oben öffnende bzw. nach außen neigende Geländer aus dünnen Stahlstreben mit einer Bespannung aus Edelstahlnetzen wird ein hervorragender Ausblick für alle Passanten, ob groß ob klein, gewährleistet. Die bockartige Konstruktion mit Handlauf sorgt für Sicherheit und gewährleistet gleichzeitig den Anprallschutz für Radfahrer.
Durch die Längsneigung der Brücke ist die Entwässerung denkbar einfach. Die Brettstapeldecke ist prädestiniert, um im Brückenquerschnitt einfach Rinnen in den Belag zu integrieren die nach unten und außerhalb von Wegeunterquerungen entwässern. Um die Brücke im Winter eis- und schneefrei zu halten wird die Belagsfläche durch eine im Gussasphalt verlegte elektrisch betriebene Freiflächenheizungen beheizt. Zusammen mit der Entwässerung werden dabei Abschnitte von ca. 50qm gebildet die einer Abschnittslänge von ca. 13m entsprechen. Gleichzeitig dient die massive Brettstapeldecke aus Holz als effektive Dämmschicht unterhalb des Belags um die Freiflächenheizung wirtschaftlich betreiben zu können. So wird der Winterdienst mit Einsatz von Streusalz und die damit verbundene Berücksichtigung eines hochwertigen und aufwendigen Korrosionsschutzanstrich eingespart.
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